Der Band mit fünfzehn Beiträgen geht zurück auf ein Symposium, das 2009 am Department of German Studies der Banaras Hindu University stattfand. Drei Artikel beziehen sich auf ältere literarische Indienbilder. So beschreibt Bashir Ahmad (Srinagar) das Interesse der klassisch-romantischen Epoche an orientalischen Religionen und dessen Niederschlag in dichterischen Werken von Goethe bis Richard Wagner. Robert Gafrik (Bratislava) weist die Inspirationsquellen für Alfred Döblins kaum bekanntes Versepos Manas (1927) in der altindischen Mythologie nach und zeigt, wie Döblin das Material im Sinne der expressionistischen Kunst- und Weltauffassung zur Darstellung einer Rebellion des selbstbewusst werdenden Menschen gegen Gott nutzt. A.P. Natarajan (Varanasi) referiert über das Indienbild Elias Canettis, das offenbar auf einer schmalen Basis von Kenntnissen beruht, aber sehr negativ von Vorstellungen einer ‚arisch-rassistischen‘ Ideologie geprägt ist.
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